Neuerscheinung
Ingo Pfeiffer: „Do swidanija Germanija. Stationierung – Abzug - Hinterlassenschaften Westgruppe der Truppen“, S. 316, 79 Fotos, ISBN 978-3-96776-002-6, Miles-Verlag, € 22,80, Bezug über Verlag portofrei, miles-verlag@t-online.de
Die in der DDR stationierte „Gruppe Sowjetischer Streitkräfte in Deutschland“ (GSSD) war das größte außerhalb der Sowjetunion bestehende Streitkräftekontingent. Ab 1989 hieß sie Westgruppe der Truppen (WGT). Sie belegte eine Fläche von 290.000 Hektar mit 1.115 Liegenschaften und 777 Kasernenanlagen. Die Stationierung von fünf Armeen und der 16. Luftarmee war mit vielfältigen Begleiterscheinungen und Kosten verbunden. Über die aufwendige Behebung ihrer Hinterlassenschaften berichtet der Autor aus erster Hand.
1989 begann der Teilabzug von vier sowjetischen Divisionen und Raketenkomplexen aus der DDR. Am 12. Oktober 1990 schlossen die Bundesrepublik Deutschland und die Sowjetunion den „Aufent-halts- und Abzugsvertrag“. 546.200 Militär- und Familienangehörige der WGT verließen Deutschland. Der Autor schildert, dass deren Heimat nicht auf ihre Aufnahme vorbereitet war. „Die Soldaten gingen als geschlagene Sieger ins soziale Nichts“.
Die Rückführung der Truppen mit ihrer umfangreichen Kampftechnik und Ausrüstung erfolgte bis August 1994. Diese historisch bei-spiellose militärisch-logistische Operation auf dem See-, Land- und Luftweg wird im Buch ausführlich dargestellt.
Als maritimen Themenbezug behandelt das Buch die Beratertätigkeit sowjetischer Marineoffiziere beim Aufbau der Seestreitkräfte der DDR in den 50-er Jahren. Erwähnung findet die Stationierung von Schiffen der Baltischen Flotte in Sassnitz bis zu ihrem Abzug im Juni 1991. Sie waren nicht dem Oberkommando der GSSD bzw. WGT unterstellt.

Ganz sicher gibt es zu diesem Thema nicht allzuviel Literatur. Ich benutzte die Gelegenheit den letzten Tag der off. Tür in Pütnitz zu besuchen. Es war ziemlich emotional für alle Seiten. Es gab viel zu sehen und anzufassen, also Dinge die für uns nur aus der Ferne festzustellen waren. Spannend war es außerdem, weil der Chef der WGT, GO Burlakow mit Gefolge einflog.
Ich ließ es mir nicht entgehen und fotografierte mein Film (36 Aufnahmen) voll. Leider nur ein Film... :-((( nachholen geht eben nicht. Nun gab es noch die Möglichkeit, vom LKW herunter ein Buch zu erwerben, was den Aufenthalt der sowjetischen Streitkräfte seit 1945 bis zur Gegenwart beinhaltet. Ich habe es mir geleistet und bereue es überhaupt nicht. Aus lauter Respekt habe ich es leider versäumt mir von GO Burlakow ein Autogramm bzw. eine kleine Widmung eintragen zu lassen. Möglich wäre es sicher...! Die Auflistung der Standorte und Einheiten fand ich natürlich besonders interessant - ob sie allerdings vollständig ist, scheint mir fragwürdig.

...anschließend die Auflistung der Standorte.

Es gibt noch ein Buch, wo die Stationierung der GSSD beschrieben ist:

Garnisonen der NVA und GSTD: Zur Nutzung der mililtärischen Standorte von 1871 bis 2010
Gebundene Ausgabe – 29. Juli 2013
Köster-Verlag

Hallo!



Ein weiteres interessantes Buch ist " Kaban,Kaban die Sauen kommen" von Waleri Rippberger, es berichtet über das Jagd- und Freizeitobjekt der Generalität der GSSD Johannismühle in der Nähe von Wünsdorf. Sehr lesenswert nicht nur über die Jagd, sondern auch über Zusammenhänge der Stationierung der sowjetischen Truppen in Deutschland und der Politik in der DDR und später im " geeinten Deutschland".

Und noch eine interessante Ausgabe:

Sperrgebiete in der DDR

Enthalten sind Angaben nach 4 Bereichen gegliedert:

- MfS
- MdI
- NVA
- GSSD

Zuerst sind die Karten abgebildet - danach ist ein Tabellenwerk mit Angaben zu den einzelnen Standorten.
Auf der Seite kann man die pdf herunterladen - es ist die komplette Version...

Ich würde mich sehr freuen, wenn du hier die PDF einstellen könntest. Wäre sicher für alle hier interessant

36 Mbyte muss sich jeder selbst runterladen:

https://www.stasi-unterlagen-archiv.de/a...m_reduziert.pdf

Inzwischen habe ich mich im 'Netz' etwas umgeschaut und musste feststellen, dass es ein erhebliches Stück Arbeit ist eine eindeutige, lückenlose Aufstellung der WGT-Liegenschaften zu bekommen. Trotzdem erst mal DANKE für die PDF.

Zu den WGT-Liegenschaften gibt es noch eine Quelle:

Standortdatenbank der sowjetischen (russischen) Streitkräfte in der DDR

Das Verzeichnis der Liegenschaften und Feldpostnummern der WGT basiert auf Informationen, die die WGT an das „Deutsche Verbindungskommando zur Westgruppe der Truppen“ übergeben hat oder vom „Verbindungskommando“ erfasst wurden. Sie sind im Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv, (Standort Freiburg) im Bestand BW 55 archiviert. Nicht alle seinerzeit erfassten Angaben sind vollständig oder eindeutig. Sie müssen durch weitere Auswertung von Quellen, Sachliteratur und Hinweisen von Experten und Zeitzeugen ergänzt oder korrigiert werden. Die Daten über die exakte Dislozierung der sowjetischen Truppen in Deutschland 1946 basieren vor allem auf Angaben aus dem Generalstab der Streitkräfte der Roten Armee. Die Datenbank ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst, des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) Potsdam und des Deutschen Historischen Instituts (DHI) Moskau.

Zum Museum Berlin-Karlshorst gibt es eine Web-Seite, wo verschiedene Datenbanken angeboten werden.
Es kann aber sein, daß der Zugang z.Z. etwas gestört ist... (wohl wegen Ukraine...)

Datebank „Sowjetische Militärstandorte in Deutschland“