Zitat von R2D2 im Beitrag #31Ich stelle mal einen anderen Sachverhalt zur Diskussion: Ich selber war Fahrer der R-145, hatte also mit den ganzen Funkgeräten nichts zu tun. Wie schon geschrieben, wir hatten die SAS-Geräte an Bord, also Geräte zur Funkverschlüsselung, damit der Gegner nicht mithören kann. Aus einem Gespräch mit den Funkern hatte ich aber mal gesagt gekriegt, dass im Ernstfall der Funkverkehr VOR einem Angriff verschlüsselt wird. Wenn der Angriff im Gange ist wird zum großen Teil wieder auf Klartext umgeschalten.
Dazu mal folgende Sachlage: Der Verschlüsselungscode wurde jeden Tag geändert. Jetzt aber folgendes Problem: wenn der Code jeden Tag geändert wird, muss er auch jeden Tag in Hunderte bzw. Tausende von SAS-Geräten eingegeben werden. Wenn jetzt die gegnerische Aufklärung in den Besitz des Codes eines EINZIGEN Gerätes kommt, kann der Gegner wieder alles mithören.
Ähnliches Problem bei den Freund-Feind-Kennungsgeräten der Luftstreitkräfte. Der Code muss ja jeden Tag an Hunderte/Tausende von Bodenstellen bzw. Flugzeuge eingegeben werden. Wird EIN einziger Code abgefangen, kommen die Tornados als "Freund" angeflogen.
Auf dieser Seite findest Du sicher ein paar Antworten dazu: scz.bplaced.net/old.html
Zitat von Techniker im Beitrag #34Ich hab die unklare Ahnung, dass das bei R2D2 recht schlampig mit der Fahrausbildung lief. Die SPW-Fahrausbildung war ja letztendlich im Ausbildungsplan festgeschrieben und dafür gab es ja Lehrgefechtstechnik. Aber vermutlich hat man lieber eine Extrastunde Polit durchgeführt und das als FA abgehakt, oder? Da mussten diverse Fahrübungen nachgewiesen werden, habt ihr die nicht gemacht? Oder warst du gar nicht Fahrer?
Das muss absolut schlampig dort gewesen sein , schon allein die halbjährlichen Fahrübungen übersteigen das aufgezeigte Pensum. Dazu noch Übungen ( Kp. / MSB / Rgt./ Div. je nachdem was dran war ) und die jährliche Wasserfahrt , das war bei uns das Übersetzen über die Elbe , das war im Süden vielleicht nicht geübt worden , aber der Rest müsste überall abgefordert worden sein.
Zitat von R2D2 im Beitrag #36Zu #34: Ich war damals eingezogen ins Nachrichtenbataillon Potsdam-Eiche (der Stab der 1.MSD war auf dem gleichen Gelände). Die Ausbildung war also extern in Brandenburg-Hohenstücken. Das lief irgendwie so lala.
mal eine Frage, für welchen Fachbereich, bist du denn gefahren?
Zitat von R2D2 im Beitrag #36Zu #34: Ich war damals eingezogen ins Nachrichtenbataillon Potsdam-Eiche (der Stab der 1.MSD war auf dem gleichen Gelände). Die Ausbildung war also extern in Brandenburg-Hohenstücken. Das lief irgendwie so lala.
mal eine Frage, für welchen Fachbereich, bist du denn gefahren?
Auf Übungen hatte ich Horst Zander auf der R-145. Danach ein halbes Jahr den Stabschef (Name leider vergessen), das war so eine dürre Bohnenstange. Aber menschlich OK. Nach Übungen hat er sich immer bei der Besatzung bedankt.
Zitat von Techniker im Beitrag #34Ich hab die unklare Ahnung, dass das bei R2D2 recht schlampig mit der Fahrausbildung lief. Die SPW-Fahrausbildung war ja letztendlich im Ausbildungsplan festgeschrieben und dafür gab es ja Lehrgefechtstechnik. Aber vermutlich hat man lieber eine Extrastunde Polit durchgeführt und das als FA abgehakt, oder? Da mussten diverse Fahrübungen nachgewiesen werden, habt ihr die nicht gemacht? Oder warst du gar nicht Fahrer?
Das muss absolut schlampig dort gewesen sein , schon allein die halbjährlichen Fahrübungen übersteigen das aufgezeigte Pensum. Dazu noch Übungen ( Kp. / MSB / Rgt./ Div. je nachdem was dran war ) und die jährliche Wasserfahrt , das war bei uns das Übersetzen über die Elbe , das war im Süden vielleicht nicht geübt worden , aber der Rest müsste überall abgefordert worden sein.
Wir waren in Hohenstücken sozusagen ein externer Lehrgang und anscheinend auch nicht in den laufenden Betrieb des MSR eingebunden. So richtig scheint da keiner geguckt zu haben, ob das alles ordnungsgemäß abläuft. Alkohol unter den Ausbildungsoffizieren am Tage kam hinzu.
Zitat von R2D2 im Beitrag #36Zu #34: Ich war damals eingezogen ins Nachrichtenbataillon Potsdam-Eiche (der Stab der 1.MSD war auf dem gleichen Gelände). Die Ausbildung war also extern in Brandenburg-Hohenstücken. Das lief irgendwie so lala.
mal eine Frage, für welchen Fachbereich, bist du denn gefahren?
Auf Übungen hatte ich Horst Zander auf der R-145. Danach ein halbes Jahr den Stabschef (Name leider vergessen), das war so eine dürre Bohnenstange. Aber menschlich OK. Nach Übungen hat er sich immer bei der Besatzung bedankt.
Zitat von Techniker im Beitrag #34Ich hab die unklare Ahnung, dass das bei R2D2 recht schlampig mit der Fahrausbildung lief. Die SPW-Fahrausbildung war ja letztendlich im Ausbildungsplan festgeschrieben und dafür gab es ja Lehrgefechtstechnik. Aber vermutlich hat man lieber eine Extrastunde Polit durchgeführt und das als FA abgehakt, oder? Da mussten diverse Fahrübungen nachgewiesen werden, habt ihr die nicht gemacht? Oder warst du gar nicht Fahrer?
Das muss absolut schlampig dort gewesen sein , schon allein die halbjährlichen Fahrübungen übersteigen das aufgezeigte Pensum. Dazu noch Übungen ( Kp. / MSB / Rgt./ Div. je nachdem was dran war ) und die jährliche Wasserfahrt , das war bei uns das Übersetzen über die Elbe , das war im Süden vielleicht nicht geübt worden , aber der Rest müsste überall abgefordert worden sein.
Wir waren in Hohenstücken sozusagen ein externer Lehrgang und anscheinend auch nicht in den laufenden Betrieb des MSR eingebunden. So richtig scheint da keiner geguckt zu haben, ob das alles ordnungsgemäß abläuft. Alkohol unter den Ausbildungsoffizieren am Tage kam hinzu.
Zitat von Techniker im Beitrag #34Ich hab die unklare Ahnung, dass das bei R2D2 recht schlampig mit der Fahrausbildung lief. Die SPW-Fahrausbildung war ja letztendlich im Ausbildungsplan festgeschrieben und dafür gab es ja Lehrgefechtstechnik. Aber vermutlich hat man lieber eine Extrastunde Polit durchgeführt und das als FA abgehakt, oder? Da mussten diverse Fahrübungen nachgewiesen werden, habt ihr die nicht gemacht? Oder warst du gar nicht Fahrer?
Das muss absolut schlampig dort gewesen sein , schon allein die halbjährlichen Fahrübungen übersteigen das aufgezeigte Pensum. Dazu noch Übungen ( Kp. / MSB / Rgt./ Div. je nachdem was dran war ) und die jährliche Wasserfahrt , das war bei uns das Übersetzen über die Elbe , das war im Süden vielleicht nicht geübt worden , aber der Rest müsste überall abgefordert worden sein.
Wir waren in Hohenstücken sozusagen ein externer Lehrgang und anscheinend auch nicht in den laufenden Betrieb des MSR eingebunden. So richtig scheint da keiner geguckt zu haben, ob das alles ordnungsgemäß abläuft. Alkohol unter den Ausbildungsoffizieren am Tage kam hinzu.
Zitat von R2D2 im Beitrag #30Die Dichteprobe wurde bei uns auch gemacht, allerdings nicht mit Sicherung durch eine Trosse. Ein Zugführer ist mit einem Gefreiten rein ins Wasser, hat umgedreht und wieder an Land. Das wars dann auch schon. Das Fahrmanöver mit der Box und rückwärts wieder raus wurde bei uns auch nicht gemacht. Wir mussten rein ins Wasser, eine Boje umfahren und wieder zurück.
Wie schon weiter oben geschrieben, im Wesentlichen war die Ausbildung schlecht. In der Einheit selber ist man über Monate so gut wie nicht gefahren. Die Fahrzeuge wurden gewartet und geputzt, das war es dann auch schon. Nach meiner eigenen Bilanz bin ich in den 18 Monaten vielleicht 300km gefahren.
So richtig hätten wir unser Lehrgeld erst im Ernstfall bezahlt.
Bedenke, das NB-1 hatte zu diesem Zeitpunkt 3 R-145 also ohne Lehrgefechtstechnik. Die R-145 war sehr, sehr selten im Wasser, die Angst vor dem Absaufen war größer. War die Fahrausbildung (mit dem MSR-2) in Gütersfelde ? Ich weiß, dass das NB-1 zum entfalten nach Gütersfelde gefahren sind.
Zitat von R2D2 im Beitrag #50Wir waren in Hohenstücken sozusagen ein externer Lehrgang
Zitat von R2D2 im Beitrag #30Die Dichteprobe wurde bei uns auch gemacht, allerdings nicht mit Sicherung durch eine Trosse. Ein Zugführer ist mit einem Gefreiten rein ins Wasser, hat umgedreht und wieder an Land. Das wars dann auch schon. Das Fahrmanöver mit der Box und rückwärts wieder raus wurde bei uns auch nicht gemacht. Wir mussten rein ins Wasser, eine Boje umfahren und wieder zurück.
Wie schon weiter oben geschrieben, im Wesentlichen war die Ausbildung schlecht. In der Einheit selber ist man über Monate so gut wie nicht gefahren. Die Fahrzeuge wurden gewartet und geputzt, das war es dann auch schon. Nach meiner eigenen Bilanz bin ich in den 18 Monaten vielleicht 300km gefahren.
So richtig hätten wir unser Lehrgeld erst im Ernstfall bezahlt.
Bedenke, das NB-1 hatte zu diesem Zeitpunkt 3 R-145 also ohne Lehrgefechtstechnik. Die R-145 war sehr, sehr selten im Wasser, die Angst vor dem Absaufen war größer. War die Fahrausbildung (mit dem MSR-2) in Gütersfelde ? Ich weiß, dass das NB-1 zum entfalten nach Gütersfelde gefahren sind.
Zitat von R2D2 im Beitrag #50Wir waren in Hohenstücken sozusagen ein externer Lehrgang
Was war das für ein Lehrgang ?
Wir wurden vom NB-1 mit 3 Mann zu dieser Ausbildung nach Hohenstücken abkommandiert. Auch andere Fahrer aus anderen Einheiten waren zu dieser Ausbildung abkommandiert. Wir waren auf dem Gelände des MSR untergebracht, hatten aber mit dem Dienstbetrieb dort nichts zu tun. Wir hatten etwa 10 BTR-60, die auch über Nacht im Ausbildungsgelände verblieben. Vom MSR zum Ausbildungsgelände und zurück wurden wir mit dem Ural gefahren. Wasserfahrt wurde an einem einzigen Tag gemacht. Den Ort kann ich aber heute nicht mehr lokalisieren.
Später dann im NB-1 waren die R-145 nie im Wasser, zumindest in meiner Dienstzeit nicht. Mir fällt auch keine Situation ein, wo dies mal notwendig gewesen wäre. Auf Kommandostabsübungen und einer Divisionsübung war Straßenfahrt angesagt + Fahrt im Übungsgelände. Das Anspruchvollste, was an Fahrkünsten von mir verlangt wurde, war das Überqueren einer Spurbahnbrücke bei einer Divisionsübung. Die hatte ich damals nach Gefühl angepeilt und bin dann rüber. Es hätte aber auch schiefgehen können.
Also ich kann mir vorstellen, dass die R-145 nicht so viel bewegt wurden. Die in der Nachrichtenkompanie unseres Regiments waren offensichtlich auch fast nur bei Übungen ab Regiment aufwärts, sowie der halbjährlichen Nachrichtenübung innerhalb des Regiments, unterwegs. Wenn bei kleineren Sachen der Regimentskommandeur mal mitfuhr, um sich anzusehen und anzuhören, wie eine Kompanie übt, während ein Bataillonskommandeur das anleitet, nutzte er eine R-1125.
Zitat von hagenower im Beitrag #20Ist das wirklich wahr ? Normalerweise können doch während des Vollaufens der Fahrer und Kommandant aussteigen. Mucker sind ja bei Wasserfahrt nict bei. ………
Also bei uns waren Mucker drin, wenn es mal schwimmend über die Elbe ging und auch Obermucker.-
Eine echte Wasserfahrt durch die Elbe hatte ich gleich bei meiner ersten größeren Übung im September 1976. Ich war zu dieser Zeit Truppführer SC-MSB und der Stabschef hatte offiziell einen SPW 40P. Dieser war aber kaputt und da noch im gleichen Jahr ein neuer SPW kommen sollte, beließ man es bei dieser Situation. Für die Übung brauchte man aber ein Auto für den Stabschef und so wurde der SPW 1326 nur mit Fahrer von der 8. MSK geborgt.
Das war blöd, weil wir nur ein Panzerfunkgerät hatten und für die beiden anderen Funkgeräte Antennenfüße in die Kampfluken schrauben mussten.
Wir hatten uns von Jüterbog nach Westen durchgekämpft, als beim SPW des K-MSB ein Motor kaputt ging. Es wurde entschieden, dass der feldmäßig ausgetauscht werden sollte. Fahrer und Truppführer blieben am Fahrzeug.
Der Kommandeur und seine Begleitung kletterten auf unseren SPW. Da war nicht nur er, sondern auch noch der Bataillonspolitnik und der hatte einen Lehrling mit, einen Oberleutnant, der Politnik lernte und ein Praktikum bei uns machte. Außerdem kamen noch der Funker und unser Unteroffiziersschüler, der in der Truppe auf Truppführer lernte. Damit waren wir so zusagen 5 Mann als Besatzung, dazu unser Zugführer (Fähnrich) und 4 Offiziere. Die Kiste war voll.
Wir rollten westwärts und kamen plötzlich an einem Deich an. Dort hieß es, dass die Fahrzeuge für die Wasserfahrt vorbereitet werden sollten. Also erst mal nachgesehen, ob unten alles zugeschraubt ist. Dann die Trosse eingehängt, an der Seite langgezogen und den Bootshaken vorbereitet. Da war nichts mit Dichteprobe. Wir sind ziemlich zügig als erstes Fahrzeug des Bataillons los in Richtung Wasser, alle Leute rein und die Luken zu. Die Genossen Politoffiziere begannen sich darüber zu unterhalten, wie schnell so ein SPW absaufen würde, wenn er absäuft. Da hatte ich etwas Angst, dass die vielleicht in Panik verfallen würden, wenn es tatsächlich passiert und überlegte mir eine Überlebensstrategie, da ich an der ungünstigsten Stelle saß: Auf einem dieser Klappsitze im Bereich des Turmes.
Wir sind ins Wasser rein und ich sah aus einer Kampfluke. Im Wasser überholten wir einen BMP. Unsere Geschwindigkeit war etwa doppelt so hoch.
Unser Fahrer kam gut aus dem Wasser raus, wir blieben oben auf dem Deich stehen. Der Batti saß wieder in der Luke und überwachte die Schwimmübungen des Bataillons. Und da passierte es: Ein SPW der 9. Kompanie bekam Probleme. Die 9. hatte ungediente Reservisten als Soldaten, die in den 60er Jahren als Studenten nicht eingezogen worden waren und nun mit 35 noch für ein halbes Jahr dienen mussten. Die Fahrer waren gediente Soldaten, die früher den 152er oder vielleicht auch irgendetwas anderes gefahren hatten. Sie wurden für drei Monate zur Umschulung eingezogen und waren zu diesem Zeitpunkt etwa 6 Wochen da.
Der Fahrer des besagten SPW bekam den Antrieb des Wasserstrahltriebwerks nicht rein. Der SPW schwamm, die Räder lösten sich vom Boden, der SPW trieb ab. Nun verloren die Herren Reservisten die Nerven, öffneten die Luken und riefen laut um Hilfe. Peinlich, weil es ein Zugführerauto war. Der Zugführer war ein gerade von der Schule gekommener Leutnant. In Sekundenbruchteilen verschwanden die in der Luke hängenden Beine des Batailloners nach oben. Man hörte ihn auf unserem SPW herumtrampeln und die Bergung leiten. Ohne Funk. So konnte der brüllen.
Das Bergungsfahrzeug, ein SPW der 7. Kompanie, war schnell zu Stelle und trotz panischer Soldaten gelang es Zugführer und Gruppenführer auf dem havarierten Fahrzeug, sich anzukoppeln. Problemlos wurden die „Opas“ wie wir die Reservisten nannten, gerettet.
Nach diesem Ereignis war mein Vertrauen in die Übersetzfähigkeiten des 60er immer noch voll da. Ich war mit einem durch die Elbe geschippert und hatte eine trotz einiger Panikmacher erfolgreiche Bergung erlebt.
Zitat von Nachschlüssel im Beitrag #53Also ich kann mir vorstellen, dass die R-145 nicht so viel bewegt wurden. Die in der Nachrichtenkompanie unseres Regiments waren offensichtlich auch fast nur bei Übungen ab Regiment aufwärts, sowie der halbjährlichen Nachrichtenübung innerhalb des Regiments, unterwegs. Wenn bei kleineren Sachen der Regimentskommandeur mal mitfuhr, um sich anzusehen und anzuhören, wie eine Kompanie übt, während ein Bataillonskommandeur das anleitet, nutzte er eine R-1125.
Nachschlüssel
Also gefühlte 98% meiner Zeit habe die R-145 geputzt, gewartet, gepflegt, 2x Umstellung im Jahr. Gefahren nur bei 3 oder 4 Komandostabsübungen im engeren Umkreis und eine Divisionsübung.
Zitat von hagenower im Beitrag #20Ist das wirklich wahr ? Normalerweise können doch während des Vollaufens der Fahrer und Kommandant aussteigen. Mucker sind ja bei Wasserfahrt nict bei. ………
... Wir hatten uns von Jüterbog nach Westen durchgekämpft, als beim SPW des K-MSB ein Motor kaputt ging. Es wurde entschieden, dass der feldmäßig ausgetauscht werden sollte. Fahrer und Truppführer blieben am Fahrzeug.
...
Wir sind ins Wasser rein und ich sah aus einer Kampfluke. Im Wasser überholten wir einen BMP. Unsere Geschwindigkeit war etwa doppelt so hoch.
... Der Fahrer des besagten SPW bekam den Antrieb des Wasserstrahltriebwerks nicht rein. Der SPW schwamm, die Räder lösten sich vom Boden, der SPW trieb ab. Nun verloren die Herren Reservisten die Nerven, öffneten die Luken und riefen laut um Hilfe. Peinlich, weil es ein Zugführerauto war. Der Zugführer war ein gerade von der Schule gekommener Leutnant. In Sekundenbruchteilen verschwanden die in der Luke hängenden Beine des Batailloners nach oben. Man hörte ihn auf unserem SPW herumtrampeln und die Bergung leiten. Ohne Funk. So konnte der brüllen.
... Nach diesem Ereignis war mein Vertrauen in die Übersetzfähigkeiten des 60er immer noch voll da. Ich war mit einem durch die Elbe geschippert und hatte eine trotz einiger Panikmacher erfolgreiche Bergung erlebt.
Nachschlüssel
Schon sehr interessant alles !
Frage: wie lange hat der Motorwechsel gedauert ? Bei mir waren es ja rund zwei Tage (sagen wir mal 2x 8Stunden). Womit wurde der Motor raus- und reingehievt ?
Das man einen BMP überholt, kann ich mir vorstellen. Der schaufelt sich mit den Ketten vorwärts, wir hatten ja eine Schubdüse. Wenn man mal so Fotos betrachtet von polnischer oder sowjetischer Marine-Infantrie: es fällt auf, dass da vorrangig PT-76, BTR-50 und BTR-60,... zu sehen sind. Alles Fahrzeuge mit Wasserstrahlantrieb. Der wird auch sicher gebraucht. Bei Wellengang das Fahrzeug zu bewegen, da ist Elbe und Havel sicher ein Kindergeburtstag dagegen.
Nach meiner Erinnerung war keine spezielle Kupplung für das Wasserstrahltriebwerk. D.h. von jedem Motor ging eine Kardanwelle nach hinten zur Schraube des Wasserstrahltriebwerkes. Das Wasserstrahltriebwerk wurde bei stehenden Motoren eingerastet und danach die Motoren gestartet. Dann lief die Schraube. Ich kann mir denken, dass man bei laufenden Motoren die Schraube nicht eingerastet kriegt. Ich lasse mich aber korrigieren. Nachtrag: Weil beide Motoren über das Wasserstrahltriebwerk zwangsgekoppelt waren, konnte man im Notfall auch einen Motor starten, der nicht wollte. Der erste Motor hat den zweiten dann mitgestartet. Aber alles blanke Theorie, das wurde nie probiert. War auch nicht nötig. Mit der Vorwärmanlage warmgemachte Motoren sprangen auch bei deutlichen Minustemperaturen auf Knopfdruck an. Faustregel: je Grad minus = 1 Minute vorwärmen. Also 15 Grad minus - 15 Minuten vorwärmen, dann war der Motor sofort da.
Auch mit einem Motor fahren kam in der Praxis nie vor. Das konnte der Fahrer auch nicht allein entscheiden, sondern dazu musste ein Befehl eines Vorgesetzten ran. Wäre beim BTR-60 auch sehr aufwändig gewesen. Man hätte die Bodenbleche rausnehmen müssen, um ein Zwischengetriebe auf Null zu stellen. Beim BTR-70 soll das wohl komfortabel über einen Hebel zu erledigen gewesen sein.
Zitat von R2D2 im Beitrag #56… Frage: wie lange hat der Motorwechsel gedauert ? Bei mir waren es ja rund zwei Tage (sagen wir mal 2x 8Stunden). Womit wurde der Motor raus- und reingehievt ?
……
Was man damals mit der 1300 genau angestellt hat, weiß ich nicht. Unser Zugführer hatte gesagt, die würde vom Instandsetzungsbataillon repariert. Wir waren als Bataillon alleine rausgefahren, ohne weitere Teile von unserem Regiment. Aber bei der Übung begegneten wir Fahrzeugen vom MSR-24 (Erfurt, 60er) und MSR-23 (Bad Salzungen, BMP). Vielleicht war deswegen auch das IB-4 in dieser Gegend. Ob sie nun mit einem simplen Autokran oder einem Berge-/Kran- oder was auch immer Panzer (siehe Diskussion im Modellbaubereich) den Motor bewegt haben, weiß ich nicht.
Zurückgelassen haben wir das Fahrzeug am Freitagmorgen, schwimmen waren wir am Freitagnachmittag und wieder in Mühlhausen am Sonnabendnachmittag. Die 1300 war kam irgendwann am Montagabend. Das weiß ich noch, weil der Truppführer da eigentlich UvD stehen sollte, aber ich einspringen musste, weil er noch nicht da war. Also auch ca. 2 Tage, wenn man bedenkt, dass erst mal Instandsetzungskapazitäten zu dem Fahrzeug hinkommen mussten.
Zitat von R2D2 im Beitrag #52Wir wurden vom NB-1 mit 3 Mann zu dieser Ausbildung nach Hohenstücken abkommandiert. Auch andere Fahrer aus anderen Einheiten waren zu dieser Ausbildung abkommandiert. Wir waren auf dem Gelände des MSR untergebracht, hatten aber mit dem Dienstbetrieb dort nichts zu tun. Wir hatten etwa 10 BTR-60, die auch über Nacht im Ausbildungsgelände verblieben. Vom MSR zum Ausbildungsgelände und zurück wurden wir mit dem Ural gefahren. Wasserfahrt wurde an einem einzigen Tag gemacht. Den Ort kann ich aber heute nicht mehr lokalisieren.
Später dann im NB-1 waren die R-145 nie im Wasser, zumindest in meiner Dienstzeit nicht. Mir fällt auch keine Situation ein, wo dies mal notwendig gewesen wäre. Auf Kommandostabsübungen und einer Divisionsübung war Straßenfahrt angesagt + Fahrt im Übungsgelände. Das Anspruchvollste, was an Fahrkünsten von mir verlangt wurde, war das Überqueren einer Spurbahnbrücke bei einer Divisionsübung. Die hatte ich damals nach Gefühl angepeilt und bin dann rüber. Es hätte aber auch schiefgehen können.
Im NB-1 wurde nicht geschlampt, dass war für ein R-145 Fahrer eine ganz normale Ausbildung.
ZitatWir hatten etwa 10 BTR-60, die auch über Nacht im Ausbildungsgelände verblieben.
Das war ein separat mit Maschendrahtzaun eingezäuntes Gelände. Dort standen noch für die Übernachtungen 4 ausgemusterte Viehwaggons.
Ich denk mal, für die Spezis war so ein Motorenwechsel eher ein Kindergeburtstag. Als bei mir am T-34 auf dem Hillerslebener Platz mal die Königswelle brach, haben die den Motor in etwa einem Tag gewechselt, nur mit dem normalen Anbaukran am Werkstattwagen.
Zitat von VGS1 im Beitrag #58Dort standen noch für die Übernachtungen 4 ausgemusterte Viehwaggons.
Das ist eine Herabwürdigung. Bei der NVA mussten niemals Menschen in Viehwaggons! Das waren Mannschaftswagen.
Zitat von Techniker im Beitrag #59Ich denk mal, für die Spezis war so ein Motorenwechsel eher ein Kindergeburtstag. Als bei mir am T-34 auf dem Hillerslebener Platz mal die Königswelle brach, haben die den Motor in etwa einem Tag gewechselt, nur mit dem normalen Anbaukran am Werkstattwagen.
Wenn das so schnell ging, was haben Uffz. Ke. und Gefreiter Ma. dann die ganze Zeit gemacht? Darüber werde ich heute den ganzen Tag grübeln.
Soldatenforum
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02.11.2019 20:59
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Dort standen noch für die Übernachtungen 4 ausgemusterte Viehwaggons
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